1990

Nach einem Aufruf von namenhaften Wissenschaftlern und Praktikern auf dem Gebiet Abfall- und Umweltwirtschaft im Juni 1990, fand am 22. November 1990 die Gründungsversammlung der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft statt. Der neu gegründete Verein sollte sowohl Mitglieder aus der Bundesrepublik Deutschland wie auch der (früheren) DDR für sich gewinnen und die Zusammenarbeit untereinander weiterentwickeln.

Ein erklärtes Ziel war die radikale Verbesserung der Abfallwirtschaft in der DDR mit „ihren Komponenten Vermeidung, Verminderung und Verwertung, Sammlung, Transport und Behandlung von Abfällen als Bindeglied zwischen Wirtschaft und Umwelt.“ Ziel war von Beginn an, kein rein technischer Verein zu sein, sondern auch Elemente der der kritischen Wissenschaften und Bürgerinitiativen darzustellen.

„Der DGAW zunächst meinen herzlichen Glückwunsch zu ihrem 25-jährigen Bestehen!

Damit ist sicher ein objektiver Beweis erbracht, dass in 1990 die Gründungsväter und später auch -mütter einen richtigen Gedanken aufgegriffen und realisiert haben, der in die Zeit und Zukunft passte. Auch wenn seinerzeit zwei grundverschiedene Gesellschafts- und ökonomische Systeme zusammengeführt wurden, war der Grundgedanke im Wesentlichen doch gleich: Abfall der irgendwo in Produktion, Konsumtion oder anderen Lebensbereichen entsteht, möglichst vorbeugend zu minimieren und einer "Verwertung" zuzuführen. Das war schließlich auch internationaler Stand des Wissens seit mindestens den 70-er Jahren, es war Konsens bei allen ernstzunehmenden Beteiligten. Und ist es noch heute. Insofern gibt es eigentlich grundsätzlich keine neuere Entwicklung: Auf die Umsetzung dieses äußerst komplexen Systems kommt es an. Und das ist ein riesiges Betätigungsfeld für die DGAW und ihre Mitglieder. Und deshalb war es wichtig und richtig die DGAW zu gründen!“

Prof. Dr. Wolfgang Lausch